Matsumoto bietet Ihnen die Möglichkeit, eine der schönsten original erhaltenen Burganlagen Japans inmitten des Stadtzentrums zu erleben.
Die Burg Matsumoto wurde 1504 von Shimadachi Sadanaga unter dem Namen Fukashi-jō errichtet. 1550 griff Takeda Shingen die Burg an und eroberte sie letztendlich. Später gelangte die Burg in die Hände von Hideyoshi Toyotomi, der 1590 die zu diesem Zeitpunkt ziemlich verfallene Burg Ishikawa Kazumasa übergab. Mit dem Ziel, von hier aus die östlichen Provinzen des Tokugawa-Clans zu kontrollieren, wurde von Ishikawa die Burg Matsumoto errichtet. Besonders vorangetrieben wurde der Bau des fünfstöckigen Bergfriedes, der der älteste original erhaltene Bergfried Japans ist. (Unter Bergfried versteht man den unbewohnten Hauptturm einer Burg, der zur Verteidigung diente)
Die Burg Matsumoto, die zu den Niederungsburgen gehört und wegen ihrer schwarzen Bemalung auf den Namen Krähenburg hört, wurde neben den Burgen Himeji, Hikone und Inuyama zum Nationalschatz erklärt. Und obwohl sie eine der ältesten Burgen mit dem ältesten Bergfried Japans war und ist, sollte sie nach einer Versteigerung nach der Meiji-Restauration komplett abgerissen werden, was Dank des mutigen Einsatzes der Bewohner Matsumotos verhindert werden konnte.
Der Bergfried ist komplett offen und vor allem wegen der steilen Treppen (45 Grad) bekannt. Weniger bekannt sind die raffinierten Zwischenetagen mit geringem Steigungswinkel, so dass sich die Verteidiger definitiv schneller in der Burg bewegen konnten als die Angreifer. Innerhalb des Bergfriedes können Sie verschiedene originale Ausstellungstücke wie Rüstungen, Waffen oder auch Dokumente aus nächster Nähe bewundern. Von der obersten Etage haben Sie nicht nur einen beeindruckenden Blick auf die Nordalpen, sondern auch einen bezaubernden Überblick über die Parkanlage des Schlosses.
In der liebevoll gepflegten Parkanlage, die sich zur Kirschblütenzeit in schickes Weiß wirft, gibt es auch seltene Pflaumenbäume, die in einem kräftigen Rosa blühen. Im Herbst ist vor allem der Teil der Teichanlage sehenswert, in der eine Vielzahl von Lotus- und Seerosenpflanzen zu blühen beginnen. Und natürlich dürfen in so einer historischen Anlage Kois nicht fehlen, die sich zahlreich im Burggraben tummeln. Viele von Ihnen haben auch schon eine beachtliche Größe erreicht, wie man sie auch nicht immer sieht.
Doch fast noch schöner als am Tage ist die Burg bei Nacht. Nicht nur wegen der Beleuchtung (bis 21 Uhr), die die weißen Flächen der Burg erstrahlen lassen und so ein beeindruckender Schwarz-Weiß-Effekt der Burg entsteht, sondern auch wegen der überall im Park aufgestellten Laternen, durch die das Wandern durch die Anlage zu einer Reise in das nächtliche Mittelalter werden lässt. Und wenn Sie viel Glück haben und an einem windstillen Tag in Matsumoto sind, dann können Sie sich die Burg wie in einem Spiegel auf der Wasserfläche des Burggrabens spiegeln sehen, was so beeindruckend wie selten ist (durch die Nähe zu den Bergen ist es sehr oft windig).
Auf dem Burggelände finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Neben dem Eisskulpturenfest im Februar, dem Taiko-Festival Ende Juli und dem Shinshū-Soba-Festival sowie dem Burgfest im Herbst findet im Sommer eine kostenlose Aufführung der japanweit berühmten Takigi-Noh-Gruppe statt. Die Freilichtbühne mit direktem Blick auf Burg und Nordalpen geben dieser traditionellen Veranstaltung ein ganz besonderes Flair.
Die Anlage der Burg Matsumoto erhielt im Michelin Green Guidebook 2009 die Bewertung drei Sterne. Egal ob Sie zur Entspannung im Park hierher kommen oder Sie ein wenig über das japanische Mittelalter kennenlernen möchten, die Burg ist ein Muss für jeden, der einen Halt in Matsumoto macht. Und wenn Sie nicht mehr laufen möchten, dann lassen Sie sich doch von der Rikscha durch den Park fahren und lauschen Sie den spannenden Geschichten, die Sie während der Rikscha-Fahrt hören können.
Stadtmuseum Matsumoto
Das Stadtmuseum Matsumoto liegt in unmittelbarer Nähe der Burg Matsumoto und wurde vor über 100 Jahren eröffnet. Es zählt zu den ältesten Museen in der Präfektur Nagano. In der permanenten Ausstellung gibt es verschiedene Themenbereiche wie „Geschichte von Matsumoto“, „Jahreszeiten-Glossar von Matsumoto“, „Sammlung alter Dokumente“, „traditionelles Kunsthandwerk in Matsumoto“ oder „welche Art von Stadt ist Matsumoto?“. Diese attraktiven Ausstellungen speisen sich aus Quellen der Geschichte, Volkskunde und anderen Dokumenten, die mit der Burg Matsumoto in Zusammenhang stehen. Der Leitgedanke des Museums folgt dem von der Stadt angestrebten Konzept, „Matsumoto als gesamtheitliches Museum“ zu positionieren.
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