Sie brauchen keine große Reise zu unternehmen, um diesen bezaubernd kleinen Schrein zu sehen. Genau genommen befindet er sich im zentralen Bereich von Matsumoto gleich hinter der großen Uhr in Temari-Form, die sich mehrmals am Tag öffnet, um Ihr Spiel erklingen zu lassen. Sie brauchen nur der Straße zu folgen und Sie werden ihn inmitten der den Schrein überragenden Gebäuden entdecken. Der Schrein befindet sich neben der schlichten Tempelanlage des Jorin-Tempels (Jorinji). Sie können ihn an seinem großen hölzernen Torii (Eingangstor des Schreins) und der vielen kleinen roten Mini-Torii erkennen. Diese Tempel-Schreinanlage ist für sein hölzernes Eingangstor bekannt, das in der frühen Edo-Zeit zwischen ca. 1688 und 1704 errichtet wurde und somit das älteste Torii von Matsumoto ist. Es wird von vier Stützsäulen getragen, welche eine Doppel-T-Form besitzen – die traditionelle Torii-Dachform. Die Regenrinne ist aus starkem, dunklen Holz gefertigt, das mit Schnitzereien des Schnitzermeisters Yutenjidainisei Yukaijoto verziert wurde. Das Tor eröffnet den Weg zum Innenhof der Anlage.
Wenn Sie das Innere erreichen, werden Sie mit Sicherheit von der Größe des sich vor Ihnen eröffnenden Raumes erstaunt sein. Ein wunderschöner und geschickt angelegter Garten scheint den Gesetzen des Raumes zu trotzen – bemooste Pfade und Wasserläufe, die zwischen den Bäumen über Felsen rieseln. Gönnen Sie sich eine kleine Erholung und genießen Sie die Ruhe, die Ihnen dieser Raum bietet. Der 1845 im Tachikawa-Stil gebaute Glockenturm ist ebenfalls eine Berühmtheit. Die aufwendigen Drachenschnitzereien scheinen vom Holzschnitzermeister Tachikawa Kazushiro sowie den von ihm ausgebildeten Harada Kouzaburo und Harada Kozo angefertigt worden zu sein. Weiterhin bemerkenswert sind die Schneckenmuster, die der keltischen Triskele auffallend ähnlich sind (auf der rechten Seite die mittlere oben und die beiden unteren sind zu einer Triskele verbunden, selbst der Winkel dürfte fast passen). Ein keltisches Symbol bei einem japanischen Schrein, eine weitere Besonderheit von Matsumoto, wobei zu erwähnen ist, dass dieses Symbol ziemlich typisch für Matsumoto ist.
Der feudale Ogasawara ließ in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Jorin-Tempel errichten. Als der Tempel in die Obhut des Ishikawa-Clans kam, wurde der Tempel zu Futei-Tempel umbenannt. Und es war auch der feudale Ishikawa, der an dessen Rand diesen kleinen Schrein errichten ließ. Als der Tempel wieder in den Besitz der Ogasawara-Familie gelangte, bekam er auch seinen ursprünglichen Namen zurück. Hiremasa Ogasawara spendete die zehn großen Steine, die Sie innerhalb der Anlage sehen können. Danach schützten noch viele Persönlichkeiten diesen Tempel. Leider erlag dieser Tempel im Jahre 5 von Meiji dem gleichen Schicksal wie viele andere Tempel auch und wurde wegen der zu hohen Instandhaltungskosten geschlossen. Zum Glück im Unglück überlebte jedoch der Tempel und wurde in der Gegenwart wieder geöffnet, so dass wir in der Lage sind, dieses einmalige natürliche Kulturerbe bewundern zu können.