Eisskulpturen-Festival an der Burg Matsumoto
Einmal im Jahr versammeln sich in klirrender Kälte wunderschöne und imposante Eisskulpturen rund um die Burg Matsumoto. Eisbildhauer bzw. Eisschnitzer aus ganz Japan beginnen am Freitagabend damit in kalten 6 Stunden Arbeit, Eisskulpturen anzufertigen, die dann bis Sonntag 15:30 bewundert werden können. Nachts werden die Skulpturen dann in den verschiedensten Farben beleuchtet.
Beim Eisskulpturenfest werden gibt es aber nicht nur Eisskulpturen zu sehen, sondern auch Taiko-Trommler zur Eröffnung and beiden Tagen, Tanzaufführungen, eine Eisrutsche für Kinder, Losziehungen, Sondersitzplätze in 7 Metern Höhe und zum Aufwärmen zwischendurch dürfen natürlich heiße Nudelsuppen und Tee nicht fehlen.
Am Sonntagmorgen sind die Skulpturen am schönsten anzusehen, da die Transparenz allmählich verschwindet. Ich habe die Skulpturen am Sonntagnachmittag besucht und da es ein sehr sonniger Tag war, begannen die Skulpturen bereits zu schmelzen, was einen schaurig schönen Effekt hatte.
Es ist ein wunderschönes Bild, wenn die schmelzenden Skulpturen in der Abendsonne glitzern und tanzen, sozusagen die letzten Augenblicke zelebrieren, bevor sie von großen Traktoren endgültig geräumt werden.
Aufgrund der globalen Erwärmung und der sinkenden Nachfrage nach Eisskulpturen, gibt es nur noch wenige solche Veranstaltungen in Japan. Das Festival in Matsumoto ist daher eine inzwischen seltene Möglichkeit, Eisskulpturen im Freien zu sehen. Gerade weil die Winter in Matsumoto mit -10°C Tiefsttemperatur so kalt sind, ist so eine Veranstaltung möglich.
Der Ursprung der Eisbildhauerei soll übrigens in Russland liegen, man denke an die glitzernden Eispaläste, und in Japan ist sie seit den 1950er Jahren in Sapporo zu finden. Der weltweite Durchbruch gelang 1972 mit dem Einzug der Eisbildhauerei bzw. Eisschnitzerei als olympische Disziplin in die olympischen Winterspiele in Sapporo.
Der Eintritt ist an allen Tagen frei.