Hortensie
Japan hat vier Jahreszeiten. Im Frühling und Sommer schiebt ein warmes Hochdrucksystem im Süden ein kaltes Hochdrucksystem im Norden vor sich her. An der Front zwischen beiden Systemen entsteht ein Temperaturunterschied, der zu voruebergehenden Stagnation fuehrt. In der Folge kommt es zu einer kleinen Regenzeit. Das ist die Bluetenzeit fuer die Hortensien, die in Ostasien heimische sind.
Der deutsche Arzt Philipp von Siebold kam in der Edozeit nach Japan. Er gab sich als Holländer aus, da nur Niederlaender und Chinesen handelsberechtigt waren. Er brachte zahlreiche japanische Pflanzen nach Europe, auch die Hortensien, die dort weiter gezüchtet und schliesslich nach Japan reimportiert werden. Heute gibt es ungefaehr 3.000 Sorten.
Hortensienblüten färben sich blau, wenn sie auf saurem Boden wachsen und rot, wenn sie alkalisch sind. Die Sprache der Hortensienblüten gilt deshalb als wechselhaft und kokett. Auch Schnecken und Frösche sind in der Zeit des Regens häufig anzutreffen. Die beliebteste Sorte ist heutzutage die Sorte Annabelle. Etwa 15 Gehminuten vom Bahnhof Matsumoto entfernt liegt das Nakatsutaya, ein Blumengeschaeft, das Blumensetzlinge und Bäume verkauft. Ein Besuch lohnt sich!
