Bauart
Die aufgrund der schwarzen Fassade auch als „Krähenburg“ bekannte Burg Matsumoto, ist eine der nur 12 erhaltenen originalen Burgen in ganz Japan. Burgen in Japan gelten als original, wenn ein Bergfried erhalten ist, der vor dem Ende der Feudalzeit (vor 1868) errichtet wurde. Das Gebäude der Burg Matsumoto wurde gegen 1594 unter der Herrschaft des Feudalherrn Kazumasa Ishikawa fertiggestellt und ist die älteste erhaltene fünfstufige, sechsstöckige Burg. Andere Burgen in Japan, wie z.B. die Burg Ōsaka, brannten während des 2. Weltkrieges nieder und wurden mit Beton wiederaufgebaut.
Die dunkle Fassade wird als Zeichen des Respekts des Feudalherrn Ishikawa gegenüber Hideyoshi Toyotomi gedeutet, dessen Burg Ōsaka zu jener Zeit auch eine dunkle Fassade hatte.
Struktur
Die Burg Matsumoto, die während der „Sengoku-Zeit“ (auch „Zeit der streitenden Reiche“ oder „Epoche der Bürgerkriege“ genannt) errichtet wurde, diente ursprünglich als Festung und wurde dementsprechend so gebaut, dass sie leicht zu verteidigen wäre. Sie werden feststellen, dass es nur wenige Fenster, aber eine Reihe von schmalen Schießscharten gibt, um Feinde zu beobachten und zu erschießen. Zu den größeren Öffnungen gehören die, die dafür gebaut waren, Steine oder brennendes Pech auf die Feinde unten herabfallen zu lassen.
Obwohl der Hauptturm der Burg fünfstufig ist, gibt es ein verstecktes sechstes Stockwerk in der Mitte des Gebäudes. Dieses Stockwerk diente verschiedenen Zwecken; es erlaubte den Verteidigern der Burg ihre Vorräte zu verbergen, und der unerwartete Aufbau würde die Feinde verwirren, falls es ihnen gelang in den Bergfried einzudringen.
Die hölzernen Stufen, die konstruiert wurden, um die Fortbewegung der Feinde im Falle eines Angriffs zu verlangsamen, sind immer noch recht steil, weil keine Veränderungen vorgenommen wurden. Im Winter sollten Sie warme Socken tragen, weil der Holzfußboden ziemlich kalt ist und im Gebäude keine Schuhe erlaubt sind.
Die äußere Struktur, die wir heute sehen, ist allerdings das Ergebnis von Anbauten aus dem Jahr 1635. Das Ende der „Sengoku-Zeit“ und der folgende Friede führten zu drastischen Veränderungen im Lebensstiel. Ein „Mond-Betrachtungs-Pavillion“ wurde angebaut, für den Fall, dass der Shogun auf seinem Weg zum Zenkōji-Tempel in Nagano, hier vorbeischaute. Heute gewährt er Ihnen einen Einblick in das Leben der Elite.
Ein Feuer zerstörte das „Honmaru“ Gebäude und nur der „Ninomaru“-Teil blieb erhalten. Der Platz, an dem der andere Turm stand, ist der heute für Besucher zugängliche Ninomaru-Garten.
Erhaltung
Obgleich Renovierungen vorgenommen wurden und die äußeren Tore wiederaufgebaut wurden, blieben der ursprüngliche Bergfried, seine Innenwände und das Außenmauerwerk bestehen. Während der Meiji-Restauration wurden andere Teile der Burg verlagert oder in anderen Objekten der Stadt wiederverwendet. Einige Burggräben wurden zugeschüttet, aber der Hauptburggraben blieb bestehen.
1872 wurde die Anlage versteigert und der Bergfried sollte abgerissen werden. Zusammen mit den Bürgern Matsumotos begann eine bekannte Persönlichkeit der Gemeinde die Kampagne zur Erhaltung des Gebäudes. Schließlich erwarb die Regionalregierung das Grundstück und ließ das Gebäude stehen. 1930 wurde die Burganlage zu einer Nationalen Historischen Statt erklärt und 1936 wurde der Bergfried zum Nationalen Kulturgut ernannt.
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